Vor vier Jahren am 13.08.2016 traten während der liebevoll gestalteten Einschulungsfeier 24 Mädchen und 18 Jungen mit ihren noch fast zu großen Ranzen ihren ersten Weg in die Klassenräume an. Dort angekommen, schloss sich hinter Ihnen die Tür und weg waren sie die kleinen Mäuse. Ich bin mir sicher, dass es einigen Eltern erging wie mir damals: zum „vor Stolz platzen“ gesellte sich der Kloß im Hals und der Gedanke jetzt ist sie groß, weg und braucht mich nicht mehr.

In den nächsten Tagen darauf begann er dann der „Der Ernst des Lebens“. Die Kinder lernten und übten mit Eifer ihre ersten Buchstaben und Zahlen und wir Eltern lernten und übten, dass die Kinder den Weg ins Schulgebäude auch ganz allein schaffen. Wie schnell das erste Schulhalbjahr verging und mit wieviel Aufregung das erste Halbjahreszeugnis erwartet wurde. Ähnlich aufregend für Kind und Eltern war sicherlich auch die erste Klassenfahrt nach Buch. Einige von uns Eltern blieben sicherlich mit einem mulmigen Gefühl zurück „Ob es ihr gut geht? Hat er Heimweh?“. Wie schön war es am Tag der Rückkehr ein müdes, glückliches Kind mit ganz viel Heu in Schlafsack und Tasche wieder in die Arme schließen zu können

Die Zeit flog dahin und schöne gemeinsame Aktionen oder Feste wie die Crazy Days, Thanksgiving, Open House und der Make Over Day sowie die Sommerfeste der Klasse zum Schuljahresabschluss wurden zu festen Bestandteilen in unseren Schuljahreskreisen. Aber auch das gemeinsame Weihnachtssingen in der Jakobikirche oder das Sommerfest der gesamten Schule sind uns Eltern noch in schöner Erinnerung.

Was die Kinder im Laufe der Zeit erlernt haben, stellten sie zudem beim Leselöwen-Wettbewerb, bei der Matheolympiade oder beim Spelling Bee unter Beweis. Wie wenig Angst vor Auftritten oder Präsentationen sie haben, zeigten sie uns dann im Rahmen des Zirkusprojekts im Jahr 2018 und während der Talentshows 2017 und 2020. Wahnsinn mit wieviel Spaß und Freude die Kinder darauf hingefiebert und mit wieviel Einfallsreichtum sie sich vorbereitet und mit Feuereifer mitgemacht haben. Auch wir Eltern fieberten aufgeregt mit und waren mehr als stolz auf unsere Künstler.

Wie leicht unseren „Kleinen“ das Englischsprechen und Verstehen inzwischen fällt, darüber konnten wir Eltern uns im Jahr 2019 im Rahmen des Theaterprojekts „Vierfarbenland“ und in diesem Jahr mit der Aktion „Klasse übersetzt bei Radio SAW“ überzeugen. Es ist schon erstaunlich wie selbstverständlich, leicht und ohne Angst mit der fremden Sprache umgegangen wird. Vor allem schön den amerikanischen „Sing Sang“ in der Aussprache zu erkennen.

Jetzt im Juli 2020 sind inzwischen fast vier Jahre vergangen und die Grundschulzeit neigt sich mit großen Schritten dem Ende zu. Hinter uns allen liegen die herausfordernden Wochen des Homeschoolings. Nicht nur unsere Lehrer und wir Eltern sind daran gewachsen und mussten unser Organisationstalent tagtäglich unter Beweis stellen. Auch aus unseren ehemaligen Erstklässlern sind richtig große Leute geworden: Der Computer, das Handy oder das Tablet aber auch der Download von Dateien, das selbstständige Abarbeiten der Arbeitsaufträge und ganz nebenbei auch die Bedienung der Mirkowelle und des Backofens sind den Kindern ins Blut übergegangen.

Vier Jahre Grundschule gehen nun für uns zu Ende. Wir kennen die Lehrer, das Gebäude, die Gepflogenheiten des Hauses. Das neue „Abenteuer weiterführende Schule“ wartet, wo wir die Lehrer und auch nicht mehr alle Mitschüler und deren Eltern kennen. Das ist schon nicht ohne und schon wieder ist er da der Gedanke: „Jetzt ist sie groß…“. Aber ich weiß, Sie alle waren wunderbare Wegbegleiter für unsere Kinder. Vorbild sein, unterstützen und motivieren, trösten, gemeinsam lachen und auf dem Weg durch die Kindheit begleiten waren immer selbstverständlich und dies gerade in den letzten Wochen.

Zum Abschied sagen wir Dankeschön, dass unsere Kinder zu so tollen Leuten herangereift sind. Nun sind sie gut vorbereitet auf die nächsten Schritte ins Leben!

Susann Michelmann